Eine Creme, die einen ähnlichen Effekt wie Botox verspricht und kleine Fältchen innerhalb von Minuten glättet – das hat mich neugierig gemacht. Umso mehr, als ich gelesen habe, dass sie Jambú beinhält – eine Pflanze aus meiner Heimat, dem Amazonasgebiet, die für so einige Partygags zuständig ist. Besonders bekannt sind ihre Blätter, die eine der Hauptzutaten für Tacacá sind. Diese Suppe besteht aus sehr heißem Manioksaft (Tucupi), gekochten Scampis und diesen Jambú-Blättern. Serviert wird das Ganze sehr charmant in Kokosnussschalen. Der Witz bei der Sache ist, dass beim Kauen auf den Blättern der ganze Mund betäubt wird und alles ganz lustig kribbelt – also wird nicht vorgewarnt und der Gesichtsausdruck ist dann unbezahlbar!
Ihr seht, diese Pflanze ist bei mir mit positiven und lustigen Erinnerungen verbunden, und ja, ich weiß ganz sicher, dass sie so ihre Wirkung hat. Also musste ich die Creme einfach testen!
Santé hat gleich eine ganze Linie dazu rausgebracht, aber ich probiere erst mal nur die glättende Augencreme aus. Sie kommt in einem Pumpfläschchen, ihre Konsistenz ist relativ flüssig und sie lässt sich gut auftragen. Man sollte sie etwas einklopfen, was Sinn macht, denn als ich es mal verreiben wollte, sind kleine Röllchen entstanden. Die Creme riecht sehr angenehm, erinnert etwas an Matcha-Tee, den ich auch sehr liebe. Sie zieht gut ein, hinterlässt eine leichte Aufhellung aber und glitzert etwas. Finde ich nicht schlecht, denn ich habe eh dunkle Augenringe und benutze immer einen Concealer. Nach dem Auftragen der Creme sehen meine Augenringe also etwas heller aus.
Ein paar Minuten später habe ich wieder einen Blick in den Spiegel geworfen: Also ich kann jetzt nicht sagen, ob die Wirkung wirklich botoxähnlich ist, denn ich habe Botox nie ausprobiert, aber man kann eindeutig sehen, dass alles glatter geworden ist. Leider hält dieser Effekt nicht allzu lange, aber wer eine Sofort-Wirkung möchte, der wird sich freuen.
Hätte mich auch sehr gewundert, wenn nicht. Als Inhaltsstoff steht auf der Verpackung „Parakresse“, was für einige Lacher bei mir und meiner Familie sorgte. Pará macht Sinn, denn das ist der brasilianische Bundesstaat, in dem meine Heimat Belém liegt. Und Kresse… Nun ja…
Ich habe mich mal schlau gemacht, wie diese Pflanze, die tatsächlich auch als Arzneipflanze eingestuft, nun wirklich wirkt: In ihr findet man Spilanthol, was ein Alkamid mit lokalanästhetischer Wirkung ist. So viel zur tauben Zunge! Nun aber die Neuigkeit: Es kann nicht nur gegen Zahnschmerzen oder als Partygag angewendet werden, sondern es wirkt auch entspannend auf Hautmuskeln – wodurch man diese botoxähnliche Wirkung hat, und die Haut glatter wirkt. Allerdings werden die Muskeln nicht ganz lahmgelegt, und man behält seine Gesichtsausdrücke.
Ob ich diese Creme nun tatsächlich empfehlen würde? Es kommt wirklich drauf an, was man erreichen will. Ich habe sie nun noch nicht länger benutzt, aber bisher ist der glättende Effekt nur von kurzer Dauer nach dem Auftragen. Und für 12 Euro ist sie auch nicht gerade günstig, was man bei Santé-Produkten aber eh nicht erwarten kann, schließlich ist das eine Firma für Naturkosmetik, und die ist bekanntermaßen immer etwas teurer. Mit aber geht das Herz auf, dass ich nun auch etwas Jambú in meinem Kosmetikschrank habe!
Ein Gedanke zu „Glättende Augencreme mit Jambú/Parakresse im Test“